40 Jahre Kenshokan am 31.5.2025
Karate mit Freunden

Am 31.5.2025 trafen wir uns zum Lehrgang mit Fritz Oblinger und Alfred Heubeck zur Feier unseres 40 jährigen Dojojubiläums. Danach gabs was zu essen, das Wetter war gut. War schön, jederzeit wieder.

Mehr? Ok... Abends hats dann noch geregnet und es gab auch was zu trinken. So, dass muss jetzt aber reichen!

Immer noch nicht? Letzte Chance auszusteigen und sich ausgiebig der Werbung über die Hämorrhoidensalbe auf der nächsten Seite zu widmen. Das wars, jetzt gehört ihr mir...

Vor 40 Jahren, also gefühlt gestern, wurde unser allzeit gebärtigter, mittlerweile langjährig geschätzer Dojopapa, äh, Dojoleiter, angesprochen, doch beim VfL-Nürnberg eine Karateabteilung zu gründen. Gesagt, getan, den Waldi dazugeholt, ab der Fisch. Im Frühjahr 1985 startete der erste Anfängerkurs und es sollten noch viele folgen. Höhen und Tiefen erlebt jedes Dojo, wir wollten das auch. Um eine eher tieferen Krise in unseren mittleren Jahren ein lautes Ende zu setzen, formierten wir uns unter dem Dojonamen Kenshokan neu (Kensho: wecken, bewusst machen). Anmerkung: ich durfte ja erst im zweiten Anfängerkurs mitmachen, weil ich die Anmeldung zum ersten verpennt hatte. Ein Trauma, was ich vermutlich nie loswerde. Und wer war schuld? Aber ich schweife ab...

Was in diesen 40 Jahren alles passiert ist, passt nicht in diesen Bericht. Obwohl... also, es war einmal ein bärtiger... nein. Zusammenfassung: manchmal wars schwer, aber am Ende doch irgendwie der Hammer! Ende? Nix Ende! Weiter geht's... erwartet meinen sinnvollen Bericht zum Morgengrauen des dritten Tages...

Jetzt aber: am 31.5. haben wir für die Feier unserer ersten 40 Tage einen Lehrgang mit Fritz und Fredi angesetzt. In Anbetracht, der Fülle so mancher Lehrgänge, wie man es halt gewohnt ist, hatten wir nicht viele Teilnehmer erwartet. Am Ende waren es aber ca. 80. Aus allen Dojos weit und breit in greifbarer Reichweite der uns bekannten Zeitzonen. Wahnsinn. Ein riesiges Hallo unter alten und neuen Freunden. So auch das Motto des Lehrgangs: Karate mit Freunden. Für die Entspannung und dem Spaß unter den Teilnehmern war nun schon mal gesorgt, fehlten noch die Trainer.

Fredi und Fritz wechselten sich für jeweils einstündige Einheiten zweimal ab. Nachdem Fritz dem Fredi böswillig die Nihushiho weggenommen hatte, musste uns Fredi leider mit Grundschulkombinationen und Kumiteformen quälen, die leider sehr viel Spaß gemacht haben und manche Dinge, die man zu kennen glaubte, in neuem Licht gezeigt haben. Fritz revanchierte sich dann mit der Zerlegung der genannten Fehdekata in kleine, durch geniales Bunkai unterstrichene Abschnitte. Die ersten beiden Stunden waren wieder schneller um als man glauben mochte. Fast wie die Zeitumstellung zur Sommerzeit, nur in schön. In der zweiten Einheit gings dann bei Fredi um die Feinheiten der Grundschulkumiteformen mit so manchem Schmankerl. Fritz holte eine Renshuho Form aus dem Zauberhut, deren Ablauf er uns dann gleich mit dem zugehörigen Bunkai nahebringen konnte.

Kurz Luft holen, dann ging es für den harten Kern des Dojos an den, sagen wir mal offiziellen Teil der Veranstaltung. Dankesreden, Verleihungen, Anekdoten. Gegenseitig unter Tränen im Arm halten (weil jemand anderes den Platz in der Schlange zum Buffet vor einem weggeschnappt hat - was dachtet ihr?). Alte Kämpfer und Freunde unter einem Dach, schöne Feier und Gespräche - ein wirklich gelungener Abend. Erich konnte sich leider nicht dagegen wehren, von Stefan und mir das vom Dojo besorgte Kanji und den japanischen Whisky mit dem Zwang für weitere 40 Jahre entgegen zu nehmen. Dafür bekam er zum Ausgleich eine lang vorher einstudierte Rede von Stefan und mir, die ich leider nicht verstanden haben, weswegen ich die Einsprungpunkte von Stefan immer verpasst hab. Ok, vielleicht sind 60 Sekunden vorheriger Absprache doch etwas zu wenig... Hab dann noch ein Grußwort drangehängt, quasi als Abschluss.

Das wars jetzt!

Euer Reiner