Iain Abernethy 26. - 28.10.2018 in Nürnberg

Es ist immer einer der Lehrgänge auf die ich mich im Vorfeld am meisten freue: Iain was back. Der sehr sympathische Engländer der die Worte mit U endlich so ausspricht wie ich es schon immer vermutet habe dass es so sein muss. Der Bunkai- und Selbstverteidungsexperte schlechthin. In der ganzen Welt unterwegs auf Lehrgängen, derzeit einer der besten seiner Zunft.

Am Wochenende des 26.10. konnten wir in wieder einmal in Langwasser beim Kenshokan begrüßen. Freitag privat fürs Dojo, dann zwei Tage für alle in der Halle. Freitag? Warum ging keine Info rum? Keine Halle! Kurze Panik, dann schnell noch gefühlte zwei Leute aktiviert und Conni auf die Spuren einer Halle geschickt und schon standen ca. 15 Leute am Freitag in der Halle und freuten sich auf eine erste Einheit beim Iain. Er widmete den Abend Kampfkombinationen von Meister Choki Motobu, zu seiner Zeit einer der größtem Konkurrenten und 'Feinde' von Gichin Funkakoshi. Die sehr nahe an der SV gelegten Kombinationen ließen die Stunde schneller verschwinden als sie begonnen hatte.

Am Samstag früh trafen wir uns dann alle in der Halle und jetzt konnte es richtig losgehen. Die Fangemeinde rund um Iain, viele bekannte Gesichter und auch wieder viele Ersttäter. Dass der Boden der Halle eher für Enten ausgelegt war, die auch unter Null Grad nicht festfrieren, konnte uns nicht aufhalten.

Iain zerlegte am Samstag die Kata Sochin professionell, so dass daraus wieder ein wunderbarer Flow Drill wurde. Er orientiert sich nicht wie viele Bunkailehrer exakt an der Kata um jede Bewegung genauestens wiederzugeben, sondern findet den roten Faden und arbeitet sich so durch die Form. Er versteht die Kata generell nicht als durchgängigen Kampf sondern als ein System von Fallstricken und Alternativen die insgesamt ein abgeschlossenes Bild ergeben. Aus dem System entwickelte er sehr viele schöne Trainingsmethoden um sich zwischendurch auch immer wieder warmzuraufen.

Am Sonntag setzte er den Input mit der Zerlegung der Gojushio-Kata fort und machte auch aus diesen Kata Flow Drills die prägnant nachvollziehbar waren. Den Abschluß bildete schon tradtioniell eine Einheit Pratzentraining. Macht jedes mal wieder fürchterlich Spaß, wenn es doch nicht so anstrengend wäre...

Das Catering von Klaus war wieder perfekt, in den Pausen zwischen den insgesamt fünf Einheiten wurden alle perfekt mit Kaffee, Würstchen, belegten Brötchen, Getränken, Kuchen und Süßigkeiten versorgt. Zahlung wie immer unkompliziert als Spende (wenn es klimpert ist es schön, wenn es raschelt noch schöner), was die familiäre Grundstimmung des Lehrgangs noch verstärkt.

Ein Wochenende unter Freunden, in der Karatefamilie zuhause und angekommen. Ein Erlebnis was man nicht beschreiben kann. Wirklich schade dass es von den Leuten aus dem eigenen und befreundeten Vereinen so schlecht aufgenommen wird. Aber nächstes Mal versuchen wir es mal mit persönlichen Einladungsschreiben in goldenen Buchstaben, Abhol- und Bringservice, Massagen und Geschenkkörben. Aber wir sind ja auch selbst schuld, der Lehrgang war mit einem Jahr Vorankündigung auch einfach zu kurzfristig angesetzt.

Euer Katakasper